Noël Coypel

(Paris, December 25, 1628 – December 24, 1707)

Zephyr and Flora
Oil on canvas
Verso on the stretcher with an old label bearing the typographic number 12178
59 x 76 cm / 23,2 x 29,9 in

Accompanied by a certificate from Stéphane Pinta, Cabinet Turquin, Paris, April 24, 2024 (No. 24.257), confirming Coypel as the author of our painting.

Provenance:
Collection Mme L., Nancy.

Literature:
Cf. Noël Coypel 1628 – 1707 – Peintre de Grands Décors, exhibition catalog, Versailles and Rennes, 2023 – 2024,

Coypel's parents were from Normandy and were merchants in Paris. In his youth, he studied under Pierre Poncet in Orléans, who in turn was a student of Simon Vouet. Upon his return to Paris in 1646-1647, while participating in the decoration for Luigi Rossi's opera Orfeo, he caught the attention of the renowned painter Charles Errard, who at the time was entrusted with numerous significant commissions – this led to a long-lasting collaboration between the two artists. Coypel soon became the most renowned artist of his era and, starting in 1655, received numerous direct prestigious commissions from the royal household, such as for the Parliament of Brittany in Rennes, the royal apartment in the Palais des Tuileries, the Queen’s Guard Room in Versailles, and the Invalides Dome. His work has now been brought back into the spotlight through an exhibition held at the Musée National du Trianon and the Musée des Beaux-Arts in Rennes (Autumn 2023 – Spring 2024). Notably, a painting of Venus and Adonis of a similar size, preserved at the Musée des Beaux-Arts in Rennes (exhibition catalog pp. 320-321, No. 156), seems particularly comparable to our painting. In his depiction of Flora and Zephyr, the West Wind, with wonderfully varied putti holding garlands of flowers, which was certainly created for a private patron, Coypel references Ovid's Fasti (5.183ff).

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Noël Coypel
(Paris 25. Dezember 1628 – 24. Dezember1707)


Zephir und Flora
Öl auf Leinwand
Verso auf dem Keilrahmen mit altem Etikett mit typographischer Nummer 12178
59 x 76 cm

Beigegeben ein Zertifikat von Stéphane Pinta, Cabinet Turquin, Paris, 24. April 2024 (Nr. 24.257), das Coypel als Autor unseres Gemäldes bestätigt.

Provenienz:
Sammlung Mme L., Nancy.

Literatur:
Vgl. Noël Coypel 1628 – 1707 – Peintre de Grands Décors, Ausstellungskatalog, Versailles und Rennes, 2023 – 2024

Coypels Eltern kamen aus der Normandie und waren Kaufleute in Paris. In seiner Jugend lernte er bei Pierre Poncet in Orléans, der wiederum Schüler bei Simon Vouet war. Als er 1646-1647 bei seiner Rückkehr nach Paris an der Ausführung der Dekoration für Luigi Rossis Oper Orfeo teilnahm, fiel er dem bekannten Maler Charles Errard auf, der seinerzeit mit einer Vielzahl bedeutender Aufträge bedacht worden war – es entstand eine lang währende Zusammenarbeit der beiden Künstler. Coypel wurde bald selbst zum renommiertesten Künstler seiner Epoche und erhielt ab 1655 zahlreiche direkte prestigeträchtige Aufträge aus dem Königshaus, wie etwa für das Parlament der Bretagne in Rennes, das königliche Appartement im Palais des Tuileries, den Salle de Gardes der Königin in Versaille sowie für den Invalidendom. Sein Schaffen wurde nun im Zuge einer Ausstellung die im Musée National du Trianon und im Musée des Beaux-Arts in Rennes (Herbst 2023 – Frühjahr 2024) wieder in das Augenmerk unserer Zeit gerückt. Besonders ein Gemälde mit Venus und Adonis von ähnlicher Größe, das im Musée des Beaux-Arts in Rennes verwahrt wird (Ausstellungskatalog S. 320 – 321, Nr. 156) scheint mit unserem Bild besonders gut vergleichbar. In seiner sicherlich für einen privaten Auftraggeber entstandene Darstellung von Flora und Zephir, dem Westwind, und wunderbar variierten Putti mit Blumengirlanden nimmt Coypel Bezug auf Ovids Fasti (5,183ff):


Frühlingsverwirrt irrte ich, Zephyr sah mich – ach, und ich schwirrte
vor ihm davon; wie ich floh, drängte er stärker nur nach.
Boreas gab dem Bruder das Recht zur Entführung, indem er
frech aus Erechtheus Haus holte sich selbst seinen Lohn.
Doch die Gewalttat machte er gut, denn er ehrt mich als Gattin.
Anlaß zur Klage gibt's nicht in meinem eh'lichen Bett.


Ewigen Frühling genieß ich, nie endet die Lichtflut des Jahres,
immer belaubt steht der Baum, fett wächst Futter fürs Vieh.
Unter den Äckern, den Hochzeitsgaben, da fruchtet mein Garten: 
lind weht der Wind; ein Quell netzt ihn mit sprudelndem Naß.
Diesen erfüllte mit köstlichen Blumen mein Gatte und sagte:
"Du sollst die Göttin hier sein! Du triffst die Wahl, was hier wächst!"


Oft wollte ich den Reichtum der Farbenschattierungen schätzen -
völlig unmöglich! Der Schatz sprengt aller Schätzungen Zahl.
Schmilzt der Reif und perlt sodann der Tau von den Blättern,
wenn all das bunte Laub wird von den Strahlen erwärmt,
kommen die Horen in hochgegürteten Farbengewändern,
sammeln mit leichtem Korb unsere Gaben dann ein.

Coypel.jpg